Wenn wir an die griechischen Inseln denken, fallen uns zunächst blau-weiße Häuser, ruhige Buchten und die sanfte Brise der Ägäis ein. Viele dieser Inseln standen jedoch jahrhundertelang unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches und hinterließen zahlreiche kulturelle und architektonische Spuren. Hier ist eine geschichtsträchtige Route, die den Spuren der Osmanen auf den Inseln folgt.

1. Insel Rhodos: Die Mittelmeerfestung der Osmanen

Das Osmanische Reich eroberte Rhodos 1522 und die Insel blieb bis 1912 unter osmanischer Herrschaft. Während dieser Zeit war Rhodos ein wichtiges Verwaltungs- und Handelszentrum. Heute sind in der Altstadt von Rhodos noch folgende Bauwerke aus der osmanischen Zeit zu sehen:
  • Süleymaniye-Moschee : Sie wurde während der Herrschaft von Süleyman dem Prächtigen erbaut.

  • Saatli-Moschee (Saatli Madrasa) : Sie befindet sich in der Altstadt und verfügt über einen bemerkenswerten Uhrenturm.

  • Türkische Bäder (Neues Bad) : Diese Bäder aus dem 16. Jahrhundert sind noch immer für Besucher geöffnet.

  • Gräber und Brunnen : In vielen Straßen der Stadt sind Brunnen und Gräber aus der osmanischen Zeit zu sehen.

2. Lesbos: Eine von der osmanischen Kultur geprägte Insel

Lesbos war während der osmanischen Herrschaft ein wichtiges Sandschak-Zentrum. Sein Erbe beschränkt sich nicht nur auf Moscheen und Medresen; es trägt auch Spuren des kulturellen Austauschs. Sehenswürdigkeiten auf Lesbos, wo seit langem eine türkische Bevölkerung lebt:
  • Neue Moschee : Sie befindet sich im Zentrum von Lesbos, mitten im türkischen Viertel.

  • Bäder : Klassische osmanische Bäder, von denen einige restauriert wurden.

  • Traditionelle türkische Häuser : Der Einfluss der türkischen Architektur ist auf der gesamten Insel sichtbar, insbesondere in den Dörfern Kalloni und Polichnitos.

  • Türkische Inschriften : An den Eingängen einiger alter öffentlicher Gebäude befinden sich noch immer osmanische Inschriften.

3. Chios: Osmanisches Erbe gegenüber dem Brunnen

Die Insel Chios war einer der strategisch wichtigsten Punkte des Osmanischen Reiches in der Ägäis. Der türkische Einfluss prägte die Architektur der Insel, die von 1566 bis 1912 unter osmanischer Herrschaft stand.
  • Osmanische Friedhöfe : Im Zentrum von Chios und in einigen Dörfern gibt es noch gut gepflegte osmanische Friedhöfe.

  • Mecidiye-Moschee (Bayraklı-Moschee) : Die restaurierte Moschee fällt durch ihre Architektur auf, auch wenn sie heute anderen Zwecken dient.

  • Bäder und Brunnen : In vielen historischen Dörfern kann man auf Steinbrunnen im osmanischen Stil stoßen.

4. Kos (Istanköy): Das osmanische Leben in Architektur und Sprache

Die Insel Kos kam 1523 unter osmanische Herrschaft. Noch heute sind Spuren der osmanischen Zeit im Stadtzentrum von Kos, insbesondere im Hafengebiet, deutlich zu erkennen:
  • Defterdar-Moschee : Sie befindet sich im Stadtzentrum und ist von Gebäuden im osmanischen Stil umgeben.

  • Gazi-Hasan-Pascha-Moschee und Bibliothek : Die restaurierten Gebäude zeigen den kulturellen Einfluss des Osmanischen Reiches.

  • Hofhausarchitektur : Einige Häuser aus der osmanischen Zeit werden noch heute als Privateigentum genutzt.

5. Patmos und Leros: Stille Spuren

Diese beiden Inseln galten als kleinere, aber wichtige osmanische Außenposten in der Ägäis. Zwar gibt es keine großen Moscheen oder Burgen, aber Verwaltungsgebäude, Hafenanlagen und einige Dorfnamen aus der osmanischen Zeit reichen aus, um diese Spuren zu bewahren.
  • Osmanische Zollgebäude : Spuren osmanischer Gebäude sind insbesondere in den Küstengebieten von Patmos zu sehen.

  • Texturen der Steingebäude des alten Hafens : Spuren der Steinarchitektur aus der osmanischen Zeit sind noch vorhanden.

6. Simi und Meis: Kulturelle Mischungen

Simi und Meis waren während der osmanischen Zeit Inseln mit regem Handel. Neben Moscheen finden sich auf diesen beiden Inseln auch Spuren kommerzieller Strukturen wie Gasthäuser und überdachte Basare.
  • Meis-Moschee : Obwohl das Gebäude heute nicht mehr genutzt wird, steht es noch.

  • Osmanische Schule in Simi : Restauriert, derzeit für verschiedene Zwecke genutzt.

  • Handelsgasthöfe : Die Handelsgasthöfe aus der osmanischen Zeit im Hafen von Simi fallen durch ihre Steinarchitektur auf.

Wie kommt man zu den Inseln?

Wer diese osmanischen Spuren erkunden möchte, kann die griechischen Inseln von der Türkei aus ganz einfach erreichen. Hier sind einige der beliebtesten Routen:
  • Bodrum – Kos (Istanköy) : Tägliche Überfahrten sind mit 30- bis 45-minütigen Fährverbindungen möglich.

  • Çeşme – Chios : Das Ziel kann nach einer Fahrt von etwa 30 Minuten erreicht werden.

  • Ayvalık – Midilli (Lesbos) : Es gibt täglich regelmäßige Fährverbindungen.

  • Marmaris – Rhodos : Mit den Hochgeschwindigkeitsfähren sind Sie in 45 Minuten auf Rhodos.

  • Kaş – Meis : Die Überfahrt nach Meis, der der Türkei am nächsten gelegenen Insel, dauert nur 20 Minuten.

Auch auf diesen Inseln ist für türkische Staatsbürger ein Visum bei der Ankunft erforderlich. Inhabern eines Schengen-Visums wird eine schnellere Durchreise angeboten.

Eine im Schatten der Ägäis verborgene Geschichte

Die griechischen Inseln bieten nicht nur einen Urlaub, sondern auch eine geschichtsträchtige Reise. Dieses osmanische Erbe zeigt, dass die Inseln nicht nur ein gemeinsames Erbe der Ägäis, sondern auch der Geschichte sind. Wenn Sie eine Kombination aus Meer, Geschichte und kultureller Erkundung suchen, sollten Sie diese Ziele unbedingt in Ihre Reiseroute aufnehmen.