Wir begeben uns auf eine Reise im Herzen des Mittelmeers, begleitet von salzigen Winden. Unser Ausgangspunkt ist Kreta, umgeben von venezianischen Mauern. Unser Ziel ist Rhodos, eine der prächtigsten Ritterhauptstädte des Mittelalters. Diese Route ist nicht nur voller Steinmauern und alter Burgen, sondern auch voller jahrhundertealter Geschichten, Heldenepen und Legenden, die in aller Munde sind.

Venezianischer Schild von Kreta

  1. Im 16. Jahrhundert errichteten die Venezianer massive Verteidigungsanlagen, um Kreta vor Piraten und osmanischen Überfällen zu schützen.
  • Burg Koules (Heraklion): Ein Schutzschild gegen Angriffe vom Meer. Der Legende nach kann man nachts noch immer einen „blau gekleideten Wachposten“ auf den Mauern patrouillieren sehen.

  • Burg von Rethymno: Man glaubt, dass man, wenn man von ihren hohen Türmen aus über die Ägäis blickt, im vom Meer aufsteigenden Nebel die Silhouetten alter Kriegsschiffe sehen kann.

  • Die geheimen Tunnel von Chania: Der Legende nach führten diese Tunnel bei Piratenangriffen heimlich Menschen vom Hafen in die Berge. Einige Abschnitte sind bis heute unentdeckt.

Mittelalterliche Handelswege und Gefahren

Inseln wie Kreta, Rhodos , Kos und Karpathos waren Anlaufstellen für den Gewürz-, Seiden- und Weinhandel. Dieser Wohlstand machte die Ägäis jedoch auch zu einem beliebten Ziel für Piraten. Die Namen mediterraner Piraten tauchen noch heute in Volksmärchen auf:
  • Barbaros Hayreddin Pascha: Der berühmte Admiral der osmanischen Marine geriet vor der Küste von Rhodos mehrmals mit der venezianischen Marine zusammen.

  • Caccia di San Giorgio: Der legendäre Admiral der Ritter von Rhodos, bekannt für seine Siege gegen Piraten.

Das goldene Zeitalter der Ritter von Rhodos

Die Johanniter ließen sich 1309 auf Rhodos nieder. Sie sahen sich sowohl als Verteidiger des Glaubens als auch als Wächter der Meere.
  • Großmeisterpalast: Die Steinmauern des Palastes sollen noch immer Spuren von Schwerthieben aufweisen. Der Legende nach wurde hier während der osmanischen Belagerung im Jahr 1522 der letzte Widerstand geleistet, und Ritter Guillaume de Villiers kletterte trotz seiner Verwundung weiter auf die Mauern und behielt das Kommando.

  • Straße der Ritter: Es gibt Einheimische, die behaupten, nachts das Geräusch von Rüstungen zu hören, wenn man durch die engen Steinstraßen geht.

  • Geheime Weinkeller: Einige Reiseführer sagen, dass diese Keller tatsächlich mit Notausgängen verbunden sind.

Legenden und Erzählungen

  • Der Drache von Rhodos: Man sagt, dass im 14. Jahrhundert ein riesiger Drache die Stadt Rhodos terrorisierte. Ein junger Ritter besiegte ihn mit seinem Schwert in seiner Höhle, und der Höhleneingang ist noch heute als „Drachenhöhle“ bekannt.

  • Verlorener Schatz: Ein Ritterschiff, beladen mit Gold und Silber, das der osmanischen Flotte auf dem Weg von Kreta nach Rhodos gestohlen worden war, soll vor der Küste von Karpathos gesunken sein. Taucher suchen noch immer nach diesem Schatz.

  • Der blau verhüllte Geist: Bei diesem Geist, der im Schloss Koules auf Kreta gesehen wurde, handelt es sich vermutlich um einen venezianischen Kommandanten, der sich während der osmanischen Belagerung weigerte, sich dem Feind zu ergeben.

Ritterroute heute

Heute ist diese historische Reise eine einzigartige Route für Meeres- und Geschichtsliebhaber.
  • Fährverbindungen: Es ist möglich, von Kreta nach Rhodos zu fahren und auf Kos, Karpathos oder Symi Halt zu machen.

  • Mittelalterfeste: Das Festival „Mittelalterliche Rose“, das jeden Sommer auf Rhodos stattfindet, lässt mit Kostümen, Schwertshows und Ritterparaden die Atmosphäre des Mittelalters wieder aufleben.

  • Historische Führungen: Schlösser, Museen und sagenumwobene Orte können im Rahmen von Führungen besichtigt werden.